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Bluthochdruck und Stress
Bluthochdruck ist stressabhängig. Die Bedeutung von psychischer Belastung oder Leben in Unsicherheit wird in der Medizin häufig unterschätzt. Es ergeben sich neue Therapie-Optionen.
Bluthochdruck (RR über 140/90mmHg) ist ein Hauptrisikofaktor für Herz- und Gefäßerkrankungen:
- in Deutschland bei 25-35% der Versicherten, nimmt mit dem Alter zu
- etwa ein Drittel der Erkrankten wissen nichts davon
- etwa ein Drittel der Patienten wird nicht ausreichend behandelt. U.a. weil die Medikamente häufig schlecht vertragen werden.
- In der deutschen STARLET-Studie (2006) an knapp 3.500 Berufstätigen verschiedener Unternehmen im Raum Cloppenburg hatten nur 36% normale Blutdruckwerte, von den über 2000 Hypertonikern hatten nur 7,5% einen normalen Blutdruck.
- Besonders die „Maskierte Hypertonie“ ist gefährlich: Blutdruck in der Arztpraxis normal, am Arbeitsplatz aber erhöht. Diese Hypertonieform hat im Vergleich zu anderen das höchste Risiko. /Link Middeke/
In den medizinischen Behandlungs-Leitlinien sind Lebensstil-Interventionen für jeden Menschen die Basis. Die Rolle von Stress wird dabei unterschätzt:
- in den meisten Fällen ist die Ursache von Bluthochdruck medizinisch nicht geklärt („idiopathisch). Einer der führenden Hypertonie-Experten in Deutschland, Prof. Martin Middeke (Hypertonie-Zentrum Augsburg) schätzt, dass etwa 30% davon auf ein erhöhtes Stressniveau zurückgeht.
Im Hypertonie-Test nach Middeke wird die Stressbelastung mit 3 von 10 Fragen miterfasst. - Jede Stressreaktion erhöht den Blutdruck – das ist normal. Wir können es spüren, in Studien kann man es messen. Wenn wir häufige Stress-Reaktionen haben, kann der Blutdruck dauerhaft hoch bleiben. Viele Bluthochdruck-Krisen entstehen durch psychische Panik-Reaktionen.
- Die Körperreaktion auf Stress ist individuell unterschiedlich und teils genetisch: wenn Jugendliche ihre Hand in eiskaltes Wasser tauchen, reagieren einige mit dem Blutdruck, andere nicht. Erstere haben im Alter häufiger Bluthochdruck.
- Durch Blutdruck-Biofeedback kann man den Einfluss von Stress und Entspannung direkt sichtbar machen
- Tiefenatmung senkt den Blutdruck: bereits wenige Atemzüge reichen dafür aus. Tiefenatmung ist (so Prof. Middeke) die einfachste, schnellste und effektivste Methode, um einen erhöhten Blutdruck sofort zu senken.
- Die entspannte Bauchatmung aktiviert den Vagus-Nerv (Regeneration) und senkt sofort messbar die Stressreaktion und den Blutdruck.
- Tiefenentspannung steigert die Produktion von NO (Stickstoffmonoxid) im Körper so stark, dass NO in der Ausatemluft gemessen werden kann. NO ist der stärkste Schutzfaktor für die Gefäße: schützt das Endothel (Gefäßinnenschicht), entspannt die Gefäßwände.
- Studien haben den Einfluss von Stress auf Bluthochdruck untersucht, vor allem die Transzendentale Meditation, andere Studien ergeben oft wenig einheitliche Ergebnisse. Das liegt m.E. daran, dass die Menschen unterschiedlich reagieren.
Ein Beispiel: Starker Blutdruckanstieg unter beruflicher Belastung
ca 9h plötzliche Blutdruck-Spitze bis 243/115mmHg
Ereignis: Anforderung, die an viele ähnliche frühere Verletzungen erinnert
Der Umgang mit Stressbelastungen ist bei den meisten entscheidend für die Behandlung. Dazu gehören:
- Methoden der Stressbewältigung wie Achtsamkeits-Methodik
- Entspannungstraining wie Tiefenatmung, Autogenes Training
- Körperliches Training mit moderater Belastung
- Psychologische Unterstützung wie kognitive Umstrukturierung
(Präventiv z.B. im Seminar-Konzept von Kaluza) - Biofeedback-Methoden (wird leider selten angewandt)
Meine Empfehlungen für die Behandlung von Bluthochdruck
- Umgang mit Stressbelastungen überprüfen und ggf. verbessern, z.B. durch
- Tiefenatmung, entspannte Bauchatmung für die Sofort-Hilfe
- Entspannungsverfahren lernen wie Progressive Muskelrelaxation
- Die belastenden und schützenden Faktoren analysieren und verändern, ggf. psychotherapeutische Unterstützung in Anspruch nehmen
- Stärken der Widerstandskraft durch körperliche Aktivität, auch Yoga
- Schulung von Geist und Bewusstsein durch Achtsamkeits-Methodik (MBSR) oder weitergehend durch Meditation
- In der Ernährung:
- Salzkonsum einschränken
- Lebensmittel nutzen, die den Blutdruck senken: z.B. Leinsamen, Rote Beete, dunkle Schokolade
- Ggf. L-Arginin (enthalten in Nüssen) oder als Nahrungsergänzung (3-8g/Tag).
L-Arginin ist eine Vorstufe von NO (Stickstoff-Monoxid) – der wirksamsten Substanz zum Schutz der Gefäße. L-Arginin wird vom Körper selbst hergestellt, aber oft nicht in ausreichendem Maß.
- Den Verlauf überprüfen:
- Phasenweise Selbstmessung über den Tag
- Ggf. regelmäßige Langzeit-Blutdruck-Messungen
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